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  • AutorenbildTobias Jungmeier

GEBBI holt Titel in Frankreich

Journalist: Hallo und herzlichen Glückwunsch Herr Weltmeister! Haben Sie sich schon an Ihren neuen Titel gewöhnt?


Gebbi: Danke, danke, danke. Ehrlich gesagt noch nicht, ich frage mich manchmal immer noch, wie ich es schaffen konnte! Es ist teilweise immer noch wie ein Traum. Gut, eins muss ich gestehen, die letzten zwei Tage, als ich nach Hause gekommen bin, habe ich meine Frau mit den Worten: „Der WELTMEISTER ist da“ begrüßt.


Journalist: Beschreiben Sie doch mal den Rennverlauf aus Ihrer Sicht, ich bin mir sicher, Sie hätten sich ein etwas geordneteres, planbareres Rennen gewünscht.


Gebbi: Ja definitiv, die Scuderia hatte für das letzte Rennen noch mal extra Geld locker gemacht und sehr, sehr, sehr viele Tests gefahren. Dabei wurden trockene, wechselhafte und regnerische Bedingungen simuliert. Der trockene Test verlief sehr positiv, auf Inters hatte ich immer die ersten zwei Runden Probleme und bei Wets war es eigentlich auch sehr

positiv. Nachdem wir das Auto eigentlich richtig eingestellt hatten, versuchten wir einen Test bei wechselhaften Bedingungen, dies holte uns schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück! Als ich das Wetter für das Rennen sah, hatte ich fast schon aufgegeben, ich dachte mir dann, wir behalten die Strategie mit Rot/Weiß/Gelb bei. Da Herr Moii sich auch mit Rot Qualifizierte, dachte ich mir, ich versuche vorn wegzufahren und richte mich erst mal mit der Strategie nach ihm. Ich fuhr dann nach dem ersten Stopp mit den Mediums statt mit den harten Reifen wieder raus, da der Regen doch früher kommen sollte. In Runde 11 fing es dann doch von jetzt auf gleich an zu regnen und ich hatte meine Mühe, in die Box zu kommen. Ich wechselte auf Intermediens, aber es wurde vom Fahren nicht besser, nach ein paar Runden drehte ich mich natürlich und Herr Moii fuhr an mir vorbei. Ab da hatte ich das Gefühl, ich sitze in einem sinkenden Schiff. Es dauerte eine halbe Runde, bis ich mich aufraffen konnte. In Runde 15 kam dann das Saftey Car raus und ich musste mich schnell entscheiden, ich ließ mir Full WET aufziehen, während Herr Moii noch eine Runde länger draußen blieb, dadurch kam ich wieder an ihm vorbei. Das Auto fühlte sich wieder besser an und ich hatte das Gefühl, wieder ans Limit gehen zu können. Nach dem SC versuchte ich, so schnell wie möglich an Herrn Doulen vorbeizukommen, um mir einen Vorsprung herauszufahren, da ich eine 3-Sekunden-Strafe hatte. In diesem Moment hatte Herr Moii den größeren Druck auf seinen Schultern und musste pushen. Er machte dann einen kleinen Fehler, der mir die benötigte Luft für die letzten drei Runden verschaffte. Alles in allem war es für die Zuschauer bestimmt ein interessantes Rennen!


Journalist: Die Saison ist für Sie nicht besonders gut losgegangen. Ab welchem Rennen haben Sie gemerkt, dass es dieses Jahr auch für ganz vorne reichen könnte?


Gebbi: Ja, da haben Sie Recht, der Saison-Start war ehrlich gesagt richtig scheiße. Ich hatte mir vor der Saison das persönliche Ziel gesetzt, meinen ersten Sieg einzufahren und wenn ich Glück habe, vielleicht den Pott für die schnellste Runde zu holen. Ich habe mir dadurch wahrscheinlich selbst zu viel Druck aufgelegt! Der Aufschwung kam dann in Austin mit dem ersten Sieg. Mir ist mental eine last abgefallen und ich dachte mir dann, dass vielleicht auch mehr geht. In Sotchi und Baku bekam ich dann einen

Dämpfer, ab diesem Zeitpunkt hatte ich mir Gedanken gemacht, entweder so weiter zu machen oder mich jetzt voll reinzuhängen und das mit dem Schnellsten-Runden-Pott zu lassen! Letzteres war rückblickend die richtige Entscheidung und ich war ab da an immer auf dem Podest.


Journalist: Ideallinie und Moii haben die Weltmeisterschaft trotz des unterlegenen Materials lange spannend halten können. Möchten Sie die Gelegenheit nutzen und ein paar Worte an Ihre härtesten Konkurrenten richten?


Gebbi: Natürlich möchte ich das. Diese Zwei sind Ausnahmefahrer und haben meinen größten Respekt, da sie sich mit weitaus schlechterem Material vorn festsetzten konnten. Sie waren immer da, wenn andere Fehler machten und machten selbst im Prinzip keinen einzigen. Des Weiteren haben sie mich auch als Fahrer weitergebracht, da ich unter dem ständigen Druck auch nie nachlässig werden durfte!


Journalist: Es gibt Stimmen im Fahrerlager, die sagen, dass Sie nur aufgrund der eingeführten Balance of Performance Weltmeister

geworden sind. Was sagen Sie Ihren Kritikern?


Gebbi: Na ja, ganz abwegig ist dies natürlich nicht. Ich muss aber auch sagen, dass der Ferrari seine Vorteile weder im Regen noch in Monaco ausspielen kann, ich allerdings trotzdem unter den genannten Bedingungen abgeliefert habe!


Journalist: Mit Ihnen konnte erstmals einer der „alten Säcke“ einen Titel einfahren. Was bedeutet Ihnen das, oder spielt das für Sie eine eher untergeordnete Rolle?


Gebbi: Das bedeutet mir sehr viel, ehrlich gesagt ist diese Weltmeisterschaft den „ALTEN SÄCKEN“ gewidmet! Den Fahrern U30 fällt das Fahren weitaus leichter als uns Ü30ern. Ich werde noch lange daran zurückdenken!


Journalist: Nach der Saison ist vor der Saison… Wagen Sie doch mal einen Ausblick auf die Saison 2020. Wer zählt für Sie zum Favoritenkreis, wem trauen Sie eine Überraschung zu?


Gebbi: Na ja, so viel kann ich da noch nicht sagen, die Autos bekommen weitaus mehr Grip, was mir natürlich sehr entgegen kommt. Zu den Favoriten zählen die üblichen Verdächtigen wie der Herr Hannes, der Herr Johannes, der Herr Moii und der Herr Ideallinie. Man sollte aber auch die Neuzugänge in der Liga nicht unterschätzen. Im Endeffekt haben sich diese Saison alle Fahrer weiterentwickelt und ich denke, dass jeder in der Lage sein wird, in der neuen Saison Akzente zu setzen.


Journalist: Vielen Dank für Ihre Zeit und lassen Sie es den Sommer über krachen!


Gebbi: Danke, die Zeit habe ich mir natürlich gern genommen. Und das mit dem Krachenlassen brauchen Sie mir nicht zwei Mal zu sagen!

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